Er war einer der ganz großen Kino-Auteurs
des 20. Jahrhunderts, der Luis
Buñuel die Bedeutung der Träume erschloss und mit Volker Schlöndorff „Die Blechtrommel“
in eine filmische Form goss. Dennoch darf man den leidenschaftlichen Geschichtenzähler
Jean-Claude Carriére nicht auf die Rolle eines genialen Drehbuchautors
reduzieren, der an nahezu 100 Filmen mitgewirkt hat. Von seiner bleibenden Bedeutung als Seismograf
gesellschaftlicher Prozesse zeugen auch die sechzig Romane, Erzählungen,
Theaterstücke und Essays aus seiner Feder.
„Als
16-Jähriger habe ich Jean-Claude in einer Fernsehsendung gesehen. Er sprach von
all den großen Regisseuren, mit denen er als Drehbuchautor zusammengearbeitet
hatte, von Milos Forman, Louis Malle, Jacques Deray, Volker Schlöndorff, und natürlich vor allem von Luis Buñuel. Es war die Art, wie er davon erzählte,
die ich als sehr originell empfand und die auf mich einen eigentümlichen Zauber
ausübte. Ich träumte davon, ihm zu begegnen.“ Als Louis Garrel