Das Gesicht, vor allem im Close-Up, wirkt schnell als
Abkürzung zur Menschlichkeit. In seinem Affekt-Blog sucht Till Kadritzke nach
Spuren einer Ethik ohne Gesicht.
Einfach vergessen:
das Gesicht, das Close-up, das Affektbild par excellence. Es zumindest vom
Thron stoßen. Das Gesicht ist keine Abkürzung zum Menschlichen, und eine Träne
macht noch keinen Sommer. Das Gesicht vergessen, zumindest als Ausweis für
Individualität und Identität. Deleuze und Guattari haben das angeregt, in ihren
„Tausend Plateaus“, sie wollten das Gesicht, das eine einzige
„Horrorgeschichte“ sei, zu einer „abstrakten Maschine“ machen.
Ein Menschliches
also vielleicht gerade herstellen durch die Abkehr vom Gesicht. Wie in dem
schönen Dokumentarfilm