Regisseurin Manele Labidi entwirft mit „Auf der Couch in Tunis“ ein erfrischend paradoxes Bild aus der Zeit nach dem
„Arabischen Frühling“. Die Psychologin Selma (Golshifteh Farahani) kehrt aus
Paris in ihr Heimatland zurück, um dort eine psychotherapeutische Praxis zu
eröffnen, und trifft erst auf Skepsis und Abneigung, aber auch auf ganz
unterschiedliche Menschen, die der Fremden ihr Herz öffnen. Die 37-jährige
Filmemacherin, die sich als Französin und Tunesierin zugleich fühlt, hat zwei
Länder, aber keine Heimat und schaut trotz aller politischen Rückschläge optimistisch
in die Zukunft.
Warum haben Sie das Thema „Rückkehr in das
Land der Eltern“ als Komödie verfilmt?
Manele Labidi: Wenn es um die arabische
Welt geht, wird es im Film oft dramatisch und eindimensional. Männer sind
Machos, Frauen Opfer, Terrorismus und Islamismus stehen auf der Agenda ganz
oben. D