Die nordmazedonische Regisseurin Teona Strugar Mitevska erzählt in ihrem fünften
Film „Gott existiert, ihr Name ist Petrunya“ (Kinostart am 14. November) von den
Konflikten, die eine junge Frau in ihrer archaischen Dorfgemeinschaft auslöst,
als sie sich gegen eine patriarchal-religiöse Tradition auflehnt. Der Film wurde
bei der „Berlinale“ 2019 mit dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet. Ein
Gespräch über die Last des Postkommunismus, erstarrte Strukturen und Grundlagen
für Optimismus.
Der Filmtitel „Gott existiert, ihr Name ist Petrunya“ (hier
geht es zur Filmkritik) drängt die Frage fast auf: Ist Gott eine Frau?
Teona Strugar Mitevska: Wahrscheinlich hat Gott kein bestimmtes Geschlecht. Aber es ist
absurd, dass die Menschheit über Jahrhunderte hinweg in der westlichen Welt immer
wieder dieses Bild geprägt hat, dass Gott ein Mann ist.
Ist die Protagonistin Petrunya eine Kämpferin für eine
bessere Welt? Was bringt sie dazu, in der zentralen Szene dem Kreuz hinterherzuspringen?