Die US-amerikanische Historikerin Deborah E. Lipstadt (Rachel Weisz) wurde 1996 von dem britischen Schriftsteller David Irving verklagt, weil sie den prominenten Holocaust-Leugner in einem Buch über die Shoah als Paradebeispiel eines Geschichtsklitterers dargestellt hatte. In dem Verfahren vor dem High Court in London musste Lipstadt den Beweis für ihre Behauptungen antreten.
„Verleugnung“ erzählt die wahre Geschichte dieses Prozesses, der Ende der 1990er-Jahre die Gemüter erregte. Im September 1996 verklagte Irving die Autorin und den Verlag Penguin Books, weil das Unternehmen sich geweigert hatte, Lipstadts Buch „Denying the Holocaust“ zurückzuziehen. Irving fühlte sich durch das Buch beleidigt; er reichte Klage wegen übler Nachrede und Geschäftsschädigung ein.
Da die Beweislast nach englischem Recht beim Beklagten liegt, mussten Lipstadt und der Verlag den Richter davon überzeugen, dass die Autorin Irving zu Recht als Hitler-Bewunderer und Sprachrohr der Holocaust-Leugner bezeichnet hatte.
In dem 300 Seiten starken Buch „History on Trial. My Day in Court with a Holocaust Denier“ (2005), das als Vorlage für den Film diente, beschreibt Lipstadt eindrucksvoll die Vorbereitungen auf den Prozess sowie die Verhandlung am Londoner High Court. Eine Tortur, die sich die kämpferische Historikerin auferlegte, um einen Präzedenzfall zu vermeiden. Lipstadt schlug nämlich ein Vergleichsangebot aus, das Irving vor Prozessbeginn unterbreitet hatte, weil sie künftigen Holocaust-Leugnern den Wind aus den Segeln nehmen wollte.
Der von Regisseur Mick Jackson eher konventionell inszenierte Spielfilm orientiert sich an dem authentischen Prozess und seinem Verlauf, wobei er in seinen stilistischen Mitteln nicht zimperlich ist. Dank der überzeugenden Hauptdarstellerin Rachel Weisz vermittelt sich dennoch sehr eindringlich die Anstrengung, populistischen Provokationen mit kühlem Verstand öffentlich entgegenzutreten. – Ab 14.