Im Rahmen des Siegfried-Kracauer-Stipendiums veröffentlicht Matthias
Dell sechs längere Essays, die sich mit den Debatten und den Mechanismen zur
Sicherung des Filmerbes beschäftigen. In seinem ersten Essay blickt er
anlässlich des Festivals „Il Cinema Ritrovato“ in Bologna darauf, welche
Kriterien ausschlaggebend für Restaurierungen alter Filme sein können und wie
ihre digitale Verfügbarmachung über zukünftige Diskurse entscheiden könnte.
„Il Cinema Ritrovato“ ist kein besonders
glamouröses Festival. Eher eine Veranstaltung fürs Fachpublikum, die in diesem
Jahr zum 33. Mal Ende Juni in Bologna stattfand: Treffpunkt einer cinephilen
Szene, Ort des Austauschs für Filmmuseen und Archive. In Bologna wird das Kino „wiederentdeckt“,
wie der Name des Festivals sagt, statt roter Teppiche gibt es kurze Wege
zwischen ein paar Kinos im Westen der Stadt, die Filme aus über 100 Jahren zeigen.
Selbst Francis Ford Coppola sieht hier erstaunlich gewöhnlich aus.
Obwohl Coppola die wohl prominenteste Figur ist, die dieses Mal nach Bologna gekommen
ist, sind die Bilder, die er produziert, nicht für Klick-Strecken und
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