Für
ihren Debütfilm „Das melancholische Mädchen“ gewann die Regisseurin Susanne
Heinrich den Hauptpreis beim Festival Max Ophüls Preis in Saarbrücken. In einer
lose zusammenhängenden Szenenfolge begibt sich die Titelfigur darin auf Sinn-
und Glückssuche, was mit vielen ironischen Brechungen zur gewitzten Auseinandersetzung
mit vorherrschenden Normen wird. Ein Gespräch über filmische Formen der
Verfremdung und die Umkehrung des männlichen Blicks.
Zur Filmkritik von "Das melancholische Mädchen" geht es hier.
„Das melancholische Mädchen“ erzählt in 15 oftmals komischen Kapiteln von verschiedenen Begegnungen der
Titelfigur in einer Großstadt. Was den Film politisch macht, kann man weniger anhand
der Geschichte oder den Dialogen erklären als anhand der besonderen filmischen
Form. Würden Sie dem zustimmen?
Susanne Heinrich: Das ist richtig. Ein
Großteil der Aussage meines Films liegt in seiner Form. Es war mir wichtig,
mich vom Naturalismus und den Psychologisierungen herkömmlicher Filme zu
entfernen. Nachdem ich das