Das singuläre Werk von Winfried und Barbara Junge kennzeichnet ein unverstellter Blick, Respekt vor Menschen wie
Landschaften und die Gabe der stillen Beobachtung. „Gegenstand des
Dokumentarfilms ist wie in der Kunst der Mensch, nicht das Problem“, notierte
Winfried Junge in den 1970er-Jahren, was über allen seinen Arbeiten und denen
seiner Frau stehen könnte. Die Handschrift der „Junges“, wie sich das
bescheidene Filmemacher-Paar öffentlich vorstellt, lässt sich leicht
identifizieren.
Obwohl ihre Namen primär mit der populären
Langzeitstudie „Die Kinder von Golzow“ (1961-2007) in Verbindung
gebracht werden, beweist ein Blick ins „andere“ Werk der beiden
DEFA-Dokumentaristen, von dem jetzt eine Auswahl (als Doppel-DVD inklusive eines
550-seitigen pdf-Readers) erschienen ist, dass sie zu den Größten ihres Faches
zählen.
In
den Dienst der Wirklichkeit stellen
Seit 1964 realisierten sie insgesamt 35 lange und kurze
Dokumentarfilme. Darunter finden sich Porträts und DDR-„Wochenschauen“, aber
auch Auslandsreportagen, etwa über einen Besuch von Rostocker Bürgern im
industriell stark gebeutelten Newcastle (