Neben
Fatih Akins Horrorschocker „Der Goldene Handschuh“ sorgten in den ersten
„Berlinale“-Tagen vor allem die Filme von Regisseurinnen für Aufsehen. Nicht
nur in „Systemsprenger“ von Nora Fingscheidt ging es um „dysfunktionale“
Figuren, die den Status Quo in Frage stellen.
Es ist keine durchdachte Protestaktion, sondern eine
impulsive Entscheidung, als Petrunija in dem hübschen Blumenkleid, das sie sich
extra fürs Bewerbungsgespräch angezogen hat, in den Fluss springt und ein
kleines Holzkreuz herausfischt. Neben ihr im Wasser tummelt sich eine Gruppe
halbnackter Männer, die sich umgehend in einen wütenden Mob verwandelt, als
Petrunija triumphierend ihre Beute hochhält. Denn das Kreuz ist Teil eines Rituals.
Der orthodoxe Priester des mazedonischen Städtchens hat es in die Fluten
geworfen; wer es aus dem Wasser fischt, dem winken ein Jahr lang Glück und
Segen. Doch nach alter Sitte dürfen nur Männer ins Wasser! Bis Petrunija
einfach neue Saiten aufzieht.
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