Von der „Sinfonie der Ungewissheit“ bis zur „Architektur des Unendlichen“.
Und zwischendrin viel Lärm um „Lord of the Toys“. Das 61. Dok-Festival in
Leipzig als Barometer einer überhitzten Öffentlichkeit zwischen Hysterie und
Kontemplation.
Die Leiterin des „Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm“,
die Finnin Leena Pasanen, ist eine kämpferisch-geradlinige Person, die bei
ihren Auftritten nicht lange fackelt, sondern schnell zum Punkt kommt. Gleiches
gilt für ihre Festivalpolitik: Ihre letztjährige Ankündigung, im Programm eine
50/50-Frauenquote anzustreben, löste die 61. Dok-Woche (29.10.-4.11.) prompt
ein, mit 91 (Männer-) zu 92 (Frauen-) Filmen, ohne dass sich Qualität oder
Anspruch des Programms spürbar verändert hätten. Nicht weniger straight durchorganisiert
präsentiert sich das gesamte Festival, obwohl es an Nebenreihen,
Sonderprogrammen, Retros oder „Dok Industry“-Events nicht mangelte. Das junge
Stadtpublikum weiß die aufgeräumte Fülle zu schätzen und bescherte dem Festival
mit 47 200 Besuchern einen neuen Rekord; um die mediale Resonanz brauchte sich
Pasanen ebenfalls nicht zu sorgen, da es um den Film