„Alles
ist gut.“ Wenn man sich und anderen diese Floskel nur oft genug vorsagt, kann
das funktionieren. Das ist Jannes Strategie, jedenfalls so weit es ihr eigenes
Leben betrifft. Sie will bloß nicht auffallen und dabei vor allem: Immer
weitermachen. Auf gar keinen Fall will sie Mitleid. Auch dann nicht, wenn etwas
geschieht, von dem man nie gedacht hätte, dass es einem selbst passieren kann.
Wie Scheitern. Wie vergewaltigt werden. In ihrem Debüt, das in Locarno und auf
dem Münchner Filmfest mit Preisen bedacht wurde (Link zur Kritik von „Alles ist gut“), zeichnet die HFF-Absolventin
Eva Trobisch das Psychogramm einer Frau, die sich weigert, Opfer zu sein.
Frau Trobisch, seit wann denken Sie über diese Geschichte nach und wie
hat sie sich im Lauf der Zeit verändert?
Seit
2015 arbeite ich an dem Stoff. Der Vorfall ist relativ spät dazu gekommen in
der Stoffentwicklung.
Der Vorfall?
Die
Figur nennt das, was ihr passiert, nicht Vergewaltigung. Ich spreche aus der
Perspektive der Figur. Strafrechtlich ist es eine Vergewaltigung, aber es geht
ja im Film auch darum, dass die beide