Am 9. August 1918 wurde der spätere US-Regisseur
Robert Aldrich geboren, der sich zeitlebens im Kampf mit den Beschränkungen und
Eingriffen des Studiosystems befand. Als unabhängiger Geist stellte er häufig
Außenseiterfiguren, die sich brutalen Systemen widersetzen, ins Zentrum
seiner Western, Kriminal- und Kriegsfilme. Anerkennung fand er dafür vor allem
in Frankreich, wo ihn die Filmkritiker zu den Meistern des Hollywood-Kinos zählten. Eine
Würdigung zum 100. Geburtstag.
Im
Jahr 1955 schrieb der Franzose François Truffaut, 23 Jahre alt, über den
Amerikaner Robert Aldrich, 37 Jahre alt: „Zweifellos wird die Entdeckung von
Robert Aldrich für uns das Filmereignis von 1955 sein. Am 1. Januar kannten wir
noch nicht einmal seinen Namen. Dann gab es ‚World for Ransom‘, einen kleinen,
zickigen, wie einen Amateurfilm gedrehten Film, den poetischen und feinfühligen
‚Apache‘, die gewalttätige Farce ‚Vera Cruz‘, ‚The Big Knife‘, der in Venedig
gerade einen dicken Topf gewonnen hat, und schließlich