Er
war Frankreichs „Kritiker-Papst“ im Jahrzehnt nach 1945. Er gilt als „Erfinder der
Autorentheorie“ und als geistiger Vater der „Nouvelle Vague“. Er widmete den
prägenden Gestalten des Autorenkinos, Jean Renoir, Orsen Welles, Luis Buñuel, Robert
Bresson, Jacques Tati, Roberto Rossellini und anderen, seine eindringlichsten,
bis heute in ihrem luziden Zauber unerreichten Essays. „Bazin war die Intelligenz
selbst“, rühmte François Truffaut, „er war ein katholischer
Linksintellektueller, er liebte das Kino, aber noch mehr liebte er das Leben,
die Menschen, die Tiere, die Wissenschaften, die Künste.“
Eigentlich
wollte er Lehrer werden. André Bazin (1918-1958) wuchs in La Rochelle auf. Er war
ein eifriger, naturkundlich interessierter Schüler, der den Weg zur höheren
Lehrerausbildung an der „Éco