Ein rohes, gewaltätiges
Stück Kino, eine aus Buddhismus und christlichen Elementen sich speisende
Allegorie über Ungerechtigkeit, Gier und Gewalt, die in einer Art Malstrom alles unter sich begräbt. Frauen scheinen darin auf die Rolle als Opfer und
Erlöserin reduziert.
Die jüngste
Kontroverseum den koreanischen Regisseurs Kim Ki-duk über Gewalt
gegenüber Frauen hat glücklicherweise nicht dazu geführt, dass sein Film „Human,
Space, Time and Human“, in dem es um männliche Machtmechanismen geht, vom
Festival ausgeladen worden wäre; bei den Dreharbeiten zu „Moebius“ (2013) soll
es auf dem Set zu einem Vorfall gekommen sein, bei dem Kim Ki-duk eine
Schauspielerin ohrfeigt habe.
Durch einen Boykott von Filmen oder das Abhängen von Bildern
schafft man keine Probleme aus der Welt. Erhellender ist es vielmehr, darüber
zu debattieren, welche Bilder von Frauen und Männern zirkulieren und wie sich darin
die gesellschaftlichen Zusammenhänge spiegeln.
Um Dinge verändern zu können, muss man wissen, was in den
Köpfen vor sich geht. Etwa, welche Bilder Kim Ki-duk in seinem jüngsten Werk
ersonnen hat.