Dokumentarfilm, der kenntnisreich und enthusiastisch mit der nassen Welt der Surfer vertraut macht. Dabei werden mit teilweise atemberaubenden Bildern die verschieden Spielarten des Sports eben vorgestellt wie die Sportler, die aus unterschiedlichsten Gründen ihrem Hobby verfallen sind. Eine eindrucksvolle Dokumentation, die durchaus auch einige Vorurteile ausräumt. (O.m.d.U.)
- Ab 12.
Step into Liquid
Sportfilm | USA 2003 | 88 Minuten
Regie: Dana Brown
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Filmdaten
- Originaltitel
- STEP INTO LIQUID
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2003
- Produktionsfirma
- Top Secret Prod.
- Regie
- Dana Brown
- Buch
- Dana Brown
- Kamera
- John-Paul Beeghly
- Musik
- Richard Gibbs · John Zambetti
- Schnitt
- Dana Brown
- Länge
- 88 Minuten
- Kinostart
- -
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 12.
- Genre
- Sportfilm | Dokumentarfilm
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Diskussion
Gleich zu Beginn wehrt sich der Regisseur und Surfer Dana Brown gegen die Vorurteile, die man Surfern gegenüber hegt: „It’s not about life style, it’s about life, where style is just an option.“ So beginnt er seine Reise entlang der Meeresküsten der Erde. Er trifft auf Surfer, die jeden Tag ihres Lebens im kühlen Nass ihrem Hobby nachgehen, auf Familienväter mittleren Alters, die seit den Siebzigern eine Interessensgruppe bilden, und auf junge Männer, die an der irischen Küste das Surfen dazu nutzen, um katholische und evangelische Kinder einander näher zu bringen. Er stellt generationsübergreifende Familiendynastien von Surfern vor, die teils gemeinsam der „perfekten“ Welle nachjagen, erläutert den stark gewachsenen Stellenwert weiblicher Surfer, die sich nach und nach den ursprünglich von Männern dominierten Sport zu eigen machten. Alle lässt er zu Wort kommen, und alle teilen seinen Enthusiasmus, wenn es darum geht, ihr Hobby zu umschreiben und zu erklären, warum sie tun, was sie tun.
Doch im Mittelpunkt stehen die Aufnahmen des praktizierten Surfens – fast ausschließlich in Zeitlupe und meistens von mehreren Perspektiven gefilmt, sind diese Szenen zum Teil atemberaubend. Auch die Auswahl der Musik ist stimmig und unterstreicht die Faszination, die die ansonsten sehr heterogene Gruppe der Surfer teilt. Ein querschnittsgelähmter Junge erzählt lebhaft von dem für ihn Lebenssinn stiftenden Charakter des Wassersports, der – wie ein anderer festhält – ein reiner Ego-Sport ist und damit dem Zeitgeist der Teambildung
widerstrebt. Brown zeigt Erweiterungen und Neuentwicklungen des Sports, wie den so genannten Air Chair, ein Surfbrett, das dank ausgeklügelter Konstruktion über dem Wasser zu schweben scheint und die Geschmeidigkeit der Bewegungen verstärkt. Doch nicht nur Küsten sind Surfschauplätze; eine Gruppe Surfer schwimmt auf offener See im Kielwasser von Supertankern. Höhepunkt ist der gelungene Versuch einiger waghalsiger Männer, inmitten des Ozeans an einer bestimmten Stelle Wellen zu reiten, die bis zu 20 Meter hoch werden und – mangels Küste – die Sportler schier endlos weit tragen. Man muss maritimen Freizeitaktivitäten nicht sonderlich zugeneigt sein, um die Faszination der zu Wort Kommenden nachvollziehen zu können. Gleichzeitig bekommt man einen informativen Querschnitt über Geschichte und Praxis des Surfens, eine Sportart, die, so scheint es, in jeder Hinsicht über ein hohes Maß an Facettenreichtum verfügt und eine gewisse Art und Weise, das Leben zu „lesen“, dem puren sportlichen Wettbewerb vorzieht. Brown endet seine eindruckvolle Dokumentation mit einer Vermutung, die ein weiteres Vorurteil bekämpfen soll: Echte Surfer sagen niemals „Dude“.
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