Neues von Pettersson und Findus

- | Schweden 2000-02 | 78 Minuten

Regie: Albert Hanan Kaminski

Der schwedische Kleinbauer Pettersson bekommt Probleme mit seinem naseweisen Kater Findus, der aufräumen soll, aber die Ordnungsprinzipien im Haus in Frage stellt. Sogar der König wird als oberste Autorität angerufen. Liebenswürdiger Zeichentrickfilm, der unaufdringlich eine ruhige, selbstgenügsame Idylle beschreibt und dabei allerlei kindliche Konfliktsituationen berührt. Die vielen ornamentalen Details und Verweise machen ihn auch für Erwachsene zu einem Vergnügen. - Sehenswert ab 6.
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Filmdaten

Originaltitel
PETTSON OCH FINDUS - KATTONAUTEN
Produktionsland
Schweden
Produktionsjahr
2000-02
Produktionsfirma
Happy Life
Regie
Albert Hanan Kaminski · Torbjörn Jansson
Buch
Torbjörn Jansson
Musik
Jochen Schmidt-Hambrock
Länge
78 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 0; f
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 6.
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
Edel (FF, DD5.1 dt.)
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Diskussion
Einmal mehr beginnt die Geschichte mit Findus‘ Autoritätsproblem: Pettersson bittet ihn, doch bitte seine Sachen aufzuräumen, doch Findus hält ihn für solch weitreichende Anordnungen nicht für kompetent; schließlich gibt es fern in der großen Stadt noch einen viel wichtigeren „Bestimmer“, nämlich den König. Findus will ein Gesuch verfassen, um dessen Position zum Aufräumen zu erfahren; Pettersson hilft ihm leicht amüsiert beim Verfassen des Briefes. Die Wartezeit bis zur Antwort des Königs, die dann ganz anders ausfällt als Findus und Pettersson gedacht haben, liefert den Erzählrahmen für den zweiten Teil mit Abenteuern vom eigenbrödlerischen, latent misogynen Kleinbauern Pettersson und seinem abenteuerlustigen Kater Findus, der ja auch Petterssons Verpflichtung aufs Soziale ist. Dabei hat man sich weitgehend auf die gelungene Rezeptur des Vorgängers „Pettersson und Findus“ (fd 34 653) verlassen, allenfalls hat man, einem aktuellen Trend im Animationsfilm folgend, den Anteil der für die Erwachsenen bestimmten Anspielungen und Gags leicht erhöht. Dass die Menschen einmal auf die Idee gekommen sind, einen Hund ins Weltall zu schießen, mag heutigen Sechsjährigen ebenso absurd erscheinen wie Findus („ausgerechnet einen Hund!“), Erwachsene erinnern sich an Laika. Wenn sich aber der König aufs Plumpsklo begibt, um sich „die Nase zu pudern“, wundert sich auch der Erwachsene über soviel Dekadenz. Ansonsten scheint den regelmäßigen Lesern der Bücher und den Hörern der CDs von Sven Nordqvist Vieles vertraut: dass die neugierigen Hühner, allen voran Prillan, überall dabei sein wollen, wenn Pettersson und Findus etwas Spannendes unternehmen; dass Pettersson einen verzärtelten, der Natur gegenüber ängstlichen Bruder hat, der sich von einem Hahn in die Flucht schlagen lässt; dass Nachbarn dem merkwürdigen Treiben auf Petterssons Hof argwöhnisch gegenüber stehen und Unheimliches vermuten, wo doch nur Fantasie am Werk ist; dass ein freundlicher Elch vor einem Jäger trickreich in Sicherheit gebracht werden muss; dass am Bildrand allerlei Trolle ihr Unwesen treiben, ohne in die Geschichte einzugreifen, sie aber mit vergnüglichen erzählerischen Ornamenten anreichern. Unaufdringlich trägt der Film die Puzzleteile zur Beschreibung einer ruhigen, selbstgenügsamen Idylle, die von der Abfolge der Jahreszeiten geprägt ist, zusammen und berührt dabei allerlei kindliche Konfliktsituationen, die pädagogisch zufriedenstellend gelöst werden. So reagiert der König tatsächlich auf Findus‘ Brief, indem er seine Diener zum Aufräumen schickt und dann höchstselbst anreist, um sich von der Qualität der geleisteten Arbeit zu überzeugen. Als er eintrifft, haben Pettersson und Findus längst eingesehen, dass ein aufgeräumtes Zuhause irgendwie auch ungemütlich ist, und gemeinsam für gemütliche Unordnung gesorgt. Ein Kompromiss, mit dem beide Seiten gut leben können – und dem König sind solche Probleme eh egal. So ist auch die zweite Auflage der Abenteuer von Pettersson und Findus ein amüsantes Vergnügen, das für die Konzentration der Zielgruppe einige Minuten zu lang geraten sein mag, dafür aber auch die Eltern gut zu unterhalten weiß. Dass viele Kinder die zum Kinofilm kompilierten Episoden bereits aus der Fernsehserie und/oder den Büchern kennen, scheint sich nicht negativ auf ihre Aufmerksamkeit auszuwirken.
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