Mit Filmen wie "Der Konformist", "Die Strategie der Spinne", "Der letzte Tango von Paris" oder dem zweiteiligen Geschichtsepos "1900" hat sich Bernardo Bertolucci den Ruf eines politischen und kontrovers diskutierten Filmemachers erworben. Meist arbeitete er an der italienischen Geschichte, machte ihre Auswirkungen auf die Gegenwart und die politischen Wirren seines Heimatlandes transparent, schuf stimmige Erzählungen über den Verlust von politischer und persönlicher Identität. Doch erst als Bertolucci seine Heimat verließ und mit seinem Film "Der letzte Kaiser" neunfachen "Oscar"-Ruhm gewann, wurde ihm weltweite Anerkennung zuteil. Den folgenden Projekten ("Der Himmel über der Wüste", "Little Buddha") war weniger Glück und Aufmerksamkeit beschieden, vielleicht ein Grund, warum Bertolucci mit "Stealing Beauty" 1 zum ersten Mal seit 1981 wieder in seiner italienischen Heimat gedreht hat.
Auf den ersten Blick sieht sein Film auch aus wie eine Liebeserklärung an das Land, doch schon bald offenbart sich, daß die wenigen Eindrücke aus der toskanischen Stadt Siena und der in der Mittagshitze