Sprache der Vögel

Drama | Deutschland 1991 | 59 Minuten

Regie: Fred Noczynski

Ein etwa siebenjähriger, auf dem Lande lebender Junge wird durch den plötzlichen Tod seines Großvaters in eine Folge für ihn unerklärlicher Beobachtungen gestürzt. Angesichts der Verlegenheit der Erwachsenen ist er darauf angewiesen, seine eigene kindgemäße Antwort auf die Frage nach dem Tod zu finden. Ein bis auf das poetische Schlußbild realistisch inszenierter, thematisch wie darstellerisch hervorragender (Fernseh-)Film, der selbst mehr Fragen stellt als Antworten gibt, wobei allerdings religiöse Einsprengsel nur Emotionsmaterial bleiben. Aber gerade in dieser Offenheit bestens geeignet für weiterführende Gespräche. - Sehenswert ab 8.
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Filmdaten

Produktionsland
Deutschland
Produktionsjahr
1991
Produktionsfirma
DFF
Regie
Fred Noczynski
Buch
Fred Noczynski
Kamera
Ralf Neubert
Musik
Ludwig van Beethoven · u.a.
Schnitt
Juliane Gemmecke
Darsteller
René Kretschmann (Thomas) · Kurt Böwe (Opa) · Ursula Karusseit (Oma) · Katharina Tomaschewski (Uroma)
Länge
59 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 6
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 8.
Genre
Drama | Kinderfilm
Externe Links
IMDb | TMDB

Diskussion
Der Tod und das fragende Kind. "Wo ist denn nun der Opa?", will der kleine Thomas wissen, als der Chor m Krematorium das "Ave verum" beendet hat und der blumengeschmückte Sarg nach unten sinkt. Ein ostdeutscher Fernsehfilm wagt sich an ein Thema, dem westliche Konsumsender konsequent auszuweichen pflegen. Der sechs- oder siebenjährige Thomas lebt mit seiner Mutter, den Großeltern und der Urgroßmutter weit draußen auf dem Land. Opas plötzlicher Tod - Herzversagen - stürzt den Jungen in eine Folge unerklärlicher Beobachtungen: der große schwere Mann bewegt sich nicht mehr; er fährt im Sarg davon, er kehrt in einer Urne zurück, er wird in eine Erdloch versenkt und ist jetzt angeblich "im Himmel". "Erklärt mir das!", verlangt das Kind - und bleibt angesichts der Verlegenheit ringsum doch darauf angewiesen, sich seine eigene, kindgemäße Erklärung zu suchen. Hatte Opa nicht in einer der schönen Spielstunden auf der Wiese gewünscht, im nächsten Leben ein Vogel zu sein? Und wer schwebt da mit weit ausgebreiteten Flügeln bei der Urnenbeisetzung hoch oben über dem Friedhof? So endet die Fragegeschichte des bis dahin sehr realistisch inszenierten Films in einem poetischen Bild: Das Kind lächelt wissend zu dem Vogel am Himmel hinauf. Mehr an Antwort vermag der Film nicht zu geben, seine religiösen Einsprengsel bleiben Emotionsmaterial. Eben darum aber eignet es sich bestens für das weiterführende Gespräch in der Gruppe. Jüngeren Teilnehmern müßte die für sie wohl verwirrende Rückblenden-Dramaturgie (Erinnerung des Kindes) erklärt werden. Dann werden auch sie am Erlebnis dieses thematisch wie darstellerisch hervorragenden Einstundenfilms mit Gewinn teilnehmen können. - Sehenswert ab etwa 8.
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