Relic - Dunkles Vermächtnis

Es wird ein Familienbesuch, der anders abläuft als geplant: Kay (Emily Mortimer) und ihre Tochter Sam (Bella Heathcote) fahren zum Haus von Kays Mutter Edna (Robyn Nevin), das einsam im Wald liegt. Was Tochter und Enkelin dort vorfinden, ist beunruhigend. Auf der Küchentheke liegt fauliges Obst, auf dem Wohnzimmertisch häufen sich unfertige Wachsschnitzereien, und am Nachttisch hängt ein Post-it: „Take pills“. Auf die Rufe von Tochter und Enkelin antwortet niemand. Kay meldet Ednas Verschwinden der Polizei, doch auch deren Suchtruppe wird nicht fündig. Kay und Sam nisten sich erstmal ein, räumen auf und warten auf Zeichen.

Balance zwischen Schrecken und Mitgefühl

Edna war sehr vergesslich – vermutlich Demenz. Eine Krankheit, die etwas zutiefst Unheimliches hat, weil sie Menschen durch den Verlust ihrer Erinnerung verändert und zu Fremden in ihrem eigenen Leben und ihrer eigenen Familie macht. Die Nähe zum Horrorgenre ist durchaus naheliegend. Regisseurin Natalie Erika James und Co-Autor Christian White spielen in „Relic“ mit dieser Nähe und schaffen es ziemlich lange, eine Balance zwischen Erschrecken und Anteilnahme zu halten.