Teilen
Takeshi Miike, der sich selbst gern als lärmendes japanisches Pendant zu Quentin Tarantino geriert, inszeniert kammerspielartig die Tragödie eines Samurai, der das erzwungene Seppuku (den rituellen Selbstmord eines Samurai) eines Verwandten rächt. Dicht an der 1962 entstandenen gleichnamigen filmischen Vorlage von Masaki Kobayashi, besticht sie durch reduzierte Bildsprache, kunstvolle Dialoge und eine stille Kritik an absurd überhöhten Ritualen einer "gestrigen" Gesellschaft. Miike verbeugt sich vor dem Original und überführt es behutsam, fast unmerklich modernen Sehgewohnheiten angepasst ins 21. Jahrhundert. Gepaart mit der minimalistischen, nicht minder emotional aufwühlenden Musik, bietet die atemberaubende Kamera ein bezaubernd schönes, morbides Tableau als Abgesang auf eine nur scheinbar makellose Kultur. Miike hat den Film in 3D konzipiert, doch auch in 2D verliert er kaum von seiner suggestiven Kraft.
- Sehenswert ab 16.