Dalai Lama Renaissance - A New Birth

Dokumentarfilm | USA 2007 | 84 Minuten

Regie: Khashyar Darvich

Eine Gruppe amerikanischer Wissenschaftler und Philosophen begibt sich in die nordindische Bergwelt, um dort den Dalai Lama zu treffen und mit ihm drängende Fragen der Welt zu erörtern. Der Dokumentarfilm versteht es durch seine unmotivierte Kameraarbeit und abrupte Schnitte nicht, die Dynamik des Gesprächs oder die Präsenz des Gastgebers zu vermitteln. Auch inhaltlich nicht überzeugend, lebt er nur von der Popularität des tibetanischen Religionsführers. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
DALAI LAMA RENAISSANCE
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2007
Produktionsfirma
Wakan Films
Regie
Khashyar Darvich
Kamera
Bashir Kevin Cates · Khashyar Darvich · Scott Ewers · Frank Green · David Mueller
Musik
Henry Reid
Schnitt
Robert McFalls · Khashyar Darvich · Paula Stein
Länge
84 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 0; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Dokumentarfilm
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
Horizon Film
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Diskussion
Wie wird die Zukunft unserer Welt aussehen? Kann man positive Energien, Fähigkeiten und Wissen bündeln, um den Planeten zu retten und zu verändern? Das sind ein paar der Fragen, die 40 Spezialisten aus den USA auf dem Weg in die nordindischen Berge bewegen. Sie begeben sich auf eine Pilgerreise, um den Dalai Lama in seinem Exil zu treffen und gegebenenfalls mit seiner Hilfe die Welt zu verändern. Eine Teilnehmerin formuliert es so: „Wir gehen zusammen in die Dunkelheit, damit einige interessante und kreative Ideen entstehen können.“ Das Problem dabei ist, dass diese Ideen im Grunde gar nicht „entstehen“, sondern es dem Film vielmehr darum geht, wie ein Dialog zwischen Spiritualität, Quantenphysik und anderen Wissenschaften in Gang gesetzt werden könnte: eine Synthese aus Gruppendynamik, Geistigkeit und Spezialwissen. Zwischentitel geben die Richtung vor: „Die Transformation einzelner Ideen hin zu einer neuen und höheren Stufe der Wahrheit“ oder einfacher, aber nicht unbedingt klarer: „Worte sind nur Blasen aus Wasser, aber Taten sind Tropfen aus Gold.“ Bei diesem Prozess soll es auch um das eigene Selbstverständnis der Wissenschaftler gehen, um das Ausreden-Lassen oder das Der-Inneren-Stimme-Folgen, aber auch um das Verhältnis der Teilnehmer zu ihrem Gastgeber: „Welche vom Mitgefühl durchdrungenen Lösungsvorschläge können wir dem Dalai Lama vortragen?“; oder: „Bringen wir diesem Mann unsere Früchte und hoffen, dass er unsere Frucht in die Welt trägt.“ Die Hintergrundinformationen, die der Film zu Tibet und zum Dalai Lama liefert, sind eher dürftig: 1959 musste das geistige Oberhaupt der Tibeter nach dem Einmarsch der Chinesen fliehen; 1989 erhielt er den Friedensnobelpreis. Der Film zeigt die beliebten exotischen Bilder des tibetischen Exils, Mönche, Kinder und Tiere, kommt aber über Postkartenidyllen nicht hinaus. Interessanter als die rhetorische Gruppendynamik der Synthetiker sind die Momente, in denen der Dalai Lama selbst das Wort ergreift, wenn es um das Verhältnis zu China geht oder um die Folgen eines grenzenlosen Wirtschaftswachstums. Bescheiden verwahrt er sich gegen den Personenkult, der ihm von den Gästen entgegengebracht wird, und mahnt an, statt kurzfristiger Effekte auf längerfristige Strategien zu setzen. Doch selbst hier gelingt es dem Film nicht, die Dynamik des Gesprächs oder auch nur die Präsenz des Gastgebers wirklich einzufangen. Kameraführung und Schnitt wirken selbst bei der Abschlussansprache des Dalai Lama unmotiviert. Es ist eine sehr amerikanische Reisegruppe, die auf diese Weise die Welt retten will. Eine Teilnehmerin denkt darüber nach, dass sie im Angesicht des Dalai Lama ihre chinesischen Schuhe habe wegwerfen wollen; während eine alte Tibeterin ihre Gebetsmühle dreht, diskutieren aufgeregte Experten über die Tagesordnungspunkte und eine allzu generalisierende amerikanische Helfermentalität. Spätestens hier hätte man von der Hegelschen zur marxistischen Dialektik wechseln sollen. Die eigentliche Essenz des Treffens wird jedoch an einer anderen Stelle zusammengefasst: „Menschenwesen planen. Gott lacht.“ Dem kann man sich anschließen; „Dalai Lama Renaissance – A New Birth“ dagegen ist lediglich eine mittelmäßige Dokumentation mehr, die es dank der Popularität des Religionsführers in die Kinos geschafft hat.
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