Ghost Rider (2007)

Action | USA 2006 | 110 Minuten

Regie: Mark Steven Johnson

Filmdaten

Originaltitel
GHOST RIDER
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2006
Produktionsfirma
Columbia Pic./Vengeance Prod./Dimension Films/Marvel Ent./Crystal Sky Pic.
Regie
Mark Steven Johnson
Buch
Mark Steven Johnson
Kamera
Russell Boyd · John Wheeler
Musik
Christopher Young
Schnitt
Richard Francis-Bruce
Darsteller
Nicolas Cage (Johnny Blaze/Ghost Rider) · Eva Mendes (Roxanne Simpson) · Wes Bentley (Blackheart) · Peter Fonda (Mephisto) · Sam Elliott
Länge
110 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Action | Literaturverfilmung
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Heimkino

Der Film existiert in der Kinofassung (105 Min.) und der Extended Version (118 Min.). Die Kinofassung und die Standard Extended Version enthalten u.a. zwei dt. untertitelbare Audiokommentare des Regisseurs, des Leiters des Departments für Visuelle Effekte Kevin Mack sowie mit dem Produzenten Gary Foster. Die Extended Version (2 DVDs) enthält zudem ein erschöpfend informierendes "Making of" (82 Min.), einen interessanten Vergleich der unterschiedlichen Comics, die als Vorlage zum Film dienten ("Sin & Salvation - Die Entwicklung der Ghost Rider Comics", 46 Min.) sowie Videostoryboards (4 Min.). Die Extended Version ist ebenfalls FSK "ab 12" freigegeben, die FSK "ab 16"-Freigabe der DVD erklärt sich durch das Bonusmaterial. Für einzelne Anbieter ist zudem eine 3-DVD-Edition erschienen, deren zweite Bonus-Disk jedoch keine bemerkenswerte Extras enthält. Die Extended Version (2 DVDs) ist mit dem Silberling 2007 ausgezeichnet.

Verleih DVD
Sony (16:9, 2.35:1, DD5.1 engl./dt.)
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Diskussion
Anders als den weltweit bekannten Helden des Comic-Verlags Marvel wie Spiderman oder dem Hulk ist der Comicfigur „Ghost Rider“ in hiesigen Breitengraden nur ein Schattendasein vergönnt. Das liegt einerseits an der etwas stiefmütterlichen Behandlung der Marke durch den Verlag (die Hauptfiguren wurden zeitweise ausgetauscht, Charaktere verändert) und andererseits gewiss an der wilden Mixtur, die „Ghost Rider“ darstellt: Wild-West-Romantik, Motorräder und eine gehörige Portion Okkultismus werden zu einem Ganzen zusammengezurrt: Barton Blaze ist ein Motorrad-Stuntfahrer ganz im Stile Evel Knievels, der auf Jahrmärkten über diverse Hindernisse oder durch Feuerreifen springt. Als ob der Beruf nicht schon gefährlich genug wäre, ist er auch noch Kettenraucher. Sein Sohn Johnny entdeckt die ärztliche Diagnose – ein streuender Krebs droht den Vater zu töten. Doch am selben Abend kommt ein Mann zu dem Jungen und verspricht ihm, dass sein Vater bereits am nächsten Morgen geheilt sein werde, im Tausch gegen die Seele des Jungen. Doch ist dieser Mephisto weit weniger geduldig als der in Goethes Faust: bereits am Abend lässt er den vom Krebs genesenen Vater bei seiner Show sterben, Johnny ist ab nun ein „Ghost Rider“ auf Abruf und damit eine Art Steuereintreiber des Teufels. Was der Zuschauer bereits aus dem Prolog kennt, erfährt der nunmehr erwachsene Johnny erst nach etwa 45 Minuten, denn einmal „aktiviert“, verbrennt seine Haut – aber nicht seine Kleidung – und der Ghost Rider erscheint in ganzer Pracht: als Skelett im Leder-Outfit mit brennendem Schädel und einer Kette als Peitsche. Auf einem brennenden Motorrad sieht die Figur aus, als wäre sie einem tätowierten Biker vom Oberarm geflüchtet. Selbstredend braucht ein Held auch eine Frau, die er aus der Ferne lieben und bei Gelegenheit retten kann: Eva Mendes spielt diese Frau, die unabhängig von ihrer Schönheit nur wenig zum Geschehen beitragen darf. Als rasende Reporterin und Jugendliebe versucht sie Johnny nahe zu kommen, der in immer spektakuläreren Shows den einen Vorteil, den der Pakt mit sich brachte, nutzt: seine Unsterblichkeit. Bald lernt er gar seine Verwandlung zu steuern, bislang löste allein die Anwesenheit „böser“ Seelen seine Metamorphose aus. Nicolas Cage gibt sich als bekennender Liebhaber der Comicserie und ringt seiner Figur durchaus unterhaltsame Sequenzen ab, wenn er beispielsweise versucht, durch Gesten eine Nadel zu desinfizieren, bis er darauf hingewiesen wird, dass das kochende Wasser vor ihm ein probateres Mittel zur Lösung dieses Problems sei. So ist „Ghost Rider“ keine schlechte Comicverfilmung, aber auch keine rundum gelungene: der Plot ist zu simpel, die Figur zu eindimensional, um sich mit Filmen wie „Batman Begins“ (fd 37 111) messen zu können. Roger Corman hätte seinerzeit mit geringem Budget ähnliches zustande gebracht. Das heutige Hollywood dagegen brauchte die gigantische Summe von über 120 Millionen Dollar, um einen soliden B-Movie zu produzieren. Und so viel Geld ist der Film dann doch nicht wert.
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