Bruce Allmächtig

- | USA 2003 | 101 Minuten

Regie: Tom Shadyac

Ein Fernsehreporter fühlt sich in seiner Karriere übergangen. Er zweifelt an der göttlichen Gerechtigkeit und wird daraufhin von Gott selbst mit dessen Gaben ausgestattet. Diese aber nutzt er lediglich für seine egoistischen Ziele und verliert dabei noch seine Geliebte. Mäßig originelle, sich zugleich hochmoralisch gebende Komödie, die dem Thema weder Tiefgang noch überzeugenden Humor abgewinnt. Auch dem Hauptdarsteller gelingt über das vertraute Grimassieren hinaus wenig. (Fortsetzung: "Evan Allmächtig", 2007) - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
BRUCE ALMIGHTY
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2003
Produktionsfirma
Universal Pictures
Regie
Tom Shadyac
Buch
Steve Koren · Mark O'Keefe · Steve Oedekerk
Kamera
Dean Semler
Musik
John Debney
Schnitt
Scott Hill
Darsteller
Morgan Freeman (Gott) · Jim Carrey (Bruce Nolan) · Jennifer Aniston (Grace Connelly) · Lisa Ann Walter (Debbie) · Philip Baker Hall (Jack Keller)
Länge
101 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 6; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Externe Links
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Heimkino

Die Extras umfassen u.a. einen Audiokommentar des Regisseurs sowie ein Feature mit nicht verwendeten Szenen.

Verleih DVD
Buena Vista (16:9, 1.85:1, DD5.1 engl./dt.)
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Diskussion
Bei einer Beförderung übergangen zu werden, ist schlimm; daraufhin den eigenen Rauswurf zu provozieren, das gleicht in Amerika (oder wenigstens im amerikanischen Kino) einem Selbstmord. Dies wiederum ist unter christlichem Aspekt eine schwere Sünde, genau wie die verbalen Kaskaden, die Bruce Nolan, ehemaliger Reporter eines lokalen Fernsehsenders in Buffalo, hernach gen Himmel richtet. Mit welchem Recht der Allmächtige so viel Unglück auf ihn lade, will Bruce wissen, und warum Er so unfähig sei, Gerechtigkeit walten zu lassen. Außerdem ist da noch sein Hund, der sich weigert, außerhalb der Wohnung Wasser zu lassen. Nicht lange, und Bruce erhält Nachricht von Gott. Dieser ist ein freundlicher älterer Herr und versetzt den zunächst Skeptischen vorübergehend in die Lage, Gott zu spielen und alles besser zu machen. Bruce ist Jim Carrey, und Jim Carrey ist Gott. Angesichts des bisherigen Schaffens des Komikers konnte man sich recht genau ausmalen, wie eine derartige Konstruktion aussehen würde, und man wird nicht enttäuscht. Bruce lässt einen Rock hochfliegen und erschreckt eine (Latino-)Gang, die ihn vorher verprügelt hat, per Analscherz fast zu Tode; er verschafft sich und seiner Geliebten den besten Sex des Lebens, und natürlich holt er sich den Job des Ansagers, den er wollte. Von diesen Gags gelingt kaum mehr als einer, nämlich die im Grunde konventionelle Komik, die entsteht, wenn der jetzt allmächtige Bruce seinen Konkurrenten vor laufender Kamera sinnloses Zeug daherbrabbeln lässt. Der Humor bewegt sich auf dem Niveau von Carreys größten Erfolgen wie „Dumm und dümmer“ (fd 31 275) oder den „Ace Ventura“-Filmen. Außerdem, auch das ließ sich voraussehen, ist es ein hochmoralisches Werk geworden, das der Erbauung dient und des Erlernens von Demut; denn wer sich anmaßt, Gott zu sein, der soll bestraft werden. Bruces Buße ist, dass ihn seine Geliebte Grace, in undankbarer Rolle ordentlich gespielt von Jennifer Aniston, plötzlich verlässt. Das Fatale ist, dass Gott/Bruce zwar den Mond näher heran holen kann – und damit eine Flutkatastrophe evoziert; beides wird nicht rückgängig gemacht –, aber nicht den freien Willen und die Liebe zu steuern vermag. Gott war offensichtlich unter anderem ein Co-Autor der amerikanischen Verfassung, denn diese propagiert den freien Willen als höchstes Gut – und auch die Gleichheit der Rassen, was offenbar daher kommt, dass Gott schwarz ist. Mit Morgan Freeman, dem weisen schwarzen Mann des US-Kinos, ist Er zwar idealtypisch besetzt, wirkt aber wie ein Kinderbilderbuchgott, dessen Weisheit sich mit Schlagfertigkeit begnügt. Kein Vergleich mit den göttlichen Komödien aus dem klassischen Hollywood wie etwa „Ist das Leben nicht schön“ (1947), dem Erbauungsfilm schlechthin, der hier auch prompt zitiert wird. Die Besetzung von Bruce mit Jim Carrey ist im Grunde gelungen, denn gerade ihm, dem sehr hoch bezahlten und noch immer sarkastisch lästernden Grimmassenzieher, den zu lieben den meisten gleichwohl schwer fällt, tut eine Portion Demut sicher gut. Zumal man ihm auch den totalen Egozentriker, den er hier gibt, vollends abnimmt: einen Mann, dem es in keinem Moment in den Sinn kommt, mittels seiner göttlichen Kräfte das Elend dieser Welt zu lindern, trotz der Millionen von Gebeten, die auf ihn einprasseln. Andererseits sorgt ein Gag dafür, selbst diese bloßzustellen: Als Bruce alle Gebete mit „ja“ beantwortet, gibt es plötzlich eine Stadt voller Lottogewinner, die dadurch allerdings nur ein paar Dollar erhalten und sofort einen Aufstand anzetteln. Einen Job und viel Geld – wirkliche das Einzige, das sich die Amerikaner wünschen? Vielleicht, aber das wäre dann wohl eine ganz andere Geschichte.
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