Ein katholischer und ein protestantischer Friseur in Nordirland gelangen in den Besitz einer Kundenliste und tun sich zusammen, um ein Toupet-Imperium zu errichten. Vor dem geschäftlichen Erfolg müssen erst Schwierigkeiten mit Konkurrenten, der IRA und der Polizei abgewendet werden. Eine ebenso einfallsreiche wie vergnügliche Geschichte vor authentischem Hintergrund, die trotz der leichthändig-komödiantischen Inszenierung nie den Kontakt zur Wirklichkeit verliert. Warmherzig und mitfühlend in der Alltagsbeschreibung einfacher Menschen.
- Sehenswert ab 12.
Mit oder ohne - Was Männer haben sollten
Komödie | USA 2000 | 99 Minuten
Regie: Barry Levinson
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Filmdaten
- Originaltitel
- AN EVERLASTING PIECE
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2000
- Produktionsfirma
- DreamWorks/Baltimore Spring Creek/Bayahibe
- Regie
- Barry Levinson
- Buch
- Barry McEvoy
- Kamera
- Seamus Deasy
- Musik
- Hans Zimmer
- Schnitt
- Stu Linder
- Darsteller
- Barry McEvoy (Colm) · Brian F. O'Byrne (George) · Anna Friel (Bronagh) · Pauline McLynn (Gerty) · Ruth McCabe (Mrs. O'Neill)
- Länge
- 99 Minuten
- Kinostart
- -
- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert ab 12.
- Genre
- Komödie
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Diskussion
Hinter dem törichten deutschen Titel verbirgt sich eine skurrile, gelegentlich auch makabre Komödie, deren Handlung „irgendwann in den 80er- Jahren“ in Belfast spielt. Dort treffen sich der katholische Friseur Colm und sein protestantischer Kollege George im „Frisiersalon“ einer Nervenheilanstalt, wo sie den Patienten Bart und Haupthaar stutzen sollen und sich dabei schnell anfreunden. Ausgerechnet in dieser tristen Umgebung begegnet ihnen, was sie für die Chance ihres Lebens halten: Von einem ihrer Kunden ergattern sie eine Adressliste von Männern, die am Erwerb eines Toupets interessiert sind. Euphorisch beschließen sie, gemeinsam ein nordirisches Toupet-Monopol zu errichten. Leider gibt es aber zwei clevere Konkurrenten, irgendwie gerät die IRA mit ins Spiel, es gibt Ärger mit der Polizei, und auch der ursprüngliche Besitzer der Liste taucht unversehens wieder auf. Doch am Ende wendet sich mit viel Glück alles zum Guten. Barry McEvoy hat (inspiriert von Erlebnissen seines Vaters) eine einfallsreiche und vergnügliche Geschichte geschrieben, die Barry Levinson mit leichter Hand, aber sehr präzise ins Bild setzt. Autor und Regisseur waren dabei stets darauf bedacht, dass ihre turbulente Geschichte den Kontakt zur Wirklichkeit nicht verliert. Das kleinbürgerliche Milieu wird liebevoll geschildert; soziale Probleme werden nicht verschwiegen, und die religiösen Konflikte in Nordirland sind stets gegenwärtig. Allerdings wird der Realismus häufig mit ironischen und grotesken Akten versehen, sodass die sorgfältig zusammengetragenen Fragmente der Wirklichkeit sich nicht selten zu recht verblüffenden Szenen zusammenfügen. Entstanden ist so ein warmherziger und sympathischer „kleiner“ Film, der große Worte und große Gesten meidet. Aber er bringt den Zuschauer dazu, schmunzelnd und gleichzeitig mitfühlend den Alltag einfacher Menschen zu verfolgen.
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