Anwesenheit

Ein Filmregisseur durchstreift Duschanbe, die Hauptstadt von Tadschikistan, unmittelbar nach Beendigung des Bürgerkriegs, um den Zustand der sich im kulturellen Vakuum und unter ständiger Bedrohung durch Gewalt und Tod befindenden Menschen zu untersuchen. Zufällig findet er ein Stück Filmstreifen, ohne erkennen zu können, was darauf abgebildet ist, doch der Streifen selbst wird zum Sinnbild fürs Leben. In einer Vielzahl von Gesprächen und Begegnungen entwickelt sich allmählich ein gedanklicher Kosmos über die Existenz und den schöpferischen Geist. Stets ist dabei der Versuch, ins innere Leben des Menschen vorzudringen, geprägt von der Erkenntnis, die normale Lebensatmosphäre nicht verlassen zu können. Ein visuell träge und schleppend dahinfließender Film, der fast ausschließlich auf den Straßen spielt und, während er den Alltag abbildet, sich zu einem anspruchsvollen philosophischen Diskurs verdichtet. (O.m.d.U.)