Episodenfilm mit Silvana Mangano, die mit beachtlicher Wandlungsfähigkeit fünf unterschiedliche Frauentypen verkörpert: von der unterkühlten Lady bis zur temperamentvollen Sizilianerin. Während die Arbeiten von Bolognini, Rossi und De Sica konventionell bleiben, liefern Visconti und Pasolini originelle Beiträge, geprägt von persönlichem Engagement und stilistischer Eigenart. Visconti entwirft in "Hexen verbrennt man lebendig" ("La Stragha bruciata viva") das bitter-sarkastische Porträt einer Filmdiva im goldenen Käfig, die von ihrem Mann und der Kultur-Schickeria als kostbares Ausbeutungsobjekt behandelt wird. In "Praktische Hilfsbereitschaft" von Bolognini nimmt eine Lebedame Unfallverletzte nur mit, um unbehelligt mit ihrem Auto zu einem Stelldichein durch Rom rasen zu können - ein kurzer Gag, bös-witzig und turbulent. Pasolini erzählt in Episode 3 "Die Erde, vom Mond aus betrachtet" ("La Terra vista dalla Luna") die fantastische, poetische und komödiantische Geschichte eines armen Witwers und seines Sohnes, die auf der Suche nach einer neuen Frau und Mutter ein taubstummes Mädchen finden, das sich als unsterblicher Engel der Entrechteten erweist. "Die Sizilianerin" von Rossi ist eine verfehlte, bei aller Konzentration wirkungslos verpuffende kabarettistische Stilübung, bei der sich zwei Familien aus verletzter Ehre gegenseitig auslöschen. De Sica schließlich erzählt in "Ein Abend wie jeder andere" von einer enttäuschten Frau, die nach zehnjähriger Ehe in Tagträume versinkt und damit ihre Wunschträume nachvollzieht - ein langatmiger Film, wie alle Episoden zusammengehalten nur von der hervorragenden Hauptdarstellerin.
- Ab 16.
Hexen von heute
- | Italien 1966 | 111 Minuten
Regie: Luchino Visconti
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Filmdaten
- Originaltitel
- LE STREGHE
- Produktionsland
- Italien
- Produktionsjahr
- 1966
- Produktionsfirma
- Dino de Laurentiis
- Regie
- Luchino Visconti · Mauro Bolognini · Pier Paolo Pasolini · Franco Rossi · Vittorio de Sica
- Buch
- Giuseppe Patroni Griffi · Cesare Zavattini · Age · Furio Scarpelli · Pier Paolo Pasolini
- Kamera
- Giuseppe Rotunno
- Musik
- Piero Piccioni · Ennio Morricone
- Schnitt
- Mario Serandrei
- Darsteller
- Silvana Mangano (Gloria/Assurdina Cai u.a.) · Annie Girardot (Valeria) · Francisco Rabal (Paolo, Valerias Mann) · Clara Calamai (Frühere Schauspielerin) · Alberto Sordi (Bruno)
- Länge
- 111 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16; nf
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Externe Links
- IMDb | TMDB