Oliver Reed heiratet die serbische Einwanderin Irena Dubrovna. Geprägt durch die Mythen ihrer Heimat, glaubt sie, zu den „Katzenmenschen“ zu gehören, deren leidenschaftliche Erregung sie in Raubtiere verwandelt. Oliver sucht Rat bei seiner Kollegin Alice, die ihn liebt. Als er sich von seiner Frau entfremdet, wittert Irena in ihr eine Rivalin und verfolgt sie. Gleichzeitig wird Irena von dem Psychiater Dr. Judd begehrt, dessen Zudringlichkeit ihn das Leben kostet. Selbst verletzt, huscht Irena davon, um vor dem Pantherkäfig im Tierpark zu sterben. „Die Dunkelheit ist schön, sie ist mir vertraut“, sagt Irena, kurz nachdem sie Oliver kennen gelernt hat. Jacques Tourneur malt diese Dunkelheit in kräftigen Tönen, und Roy Webbs bizarre Musik trägt die unheilschwangere Stimmung vollendet mit. Stark umrissene Schatten wirken mitunter wie Gitterstäbe des Raubtierkäfigs, zu dem es Irena immer wieder hinzieht. Beklemmend ist jene Szene im nächtlichen Schwimmbad, in das sich Alice rettet. Da bringt Tourneur den Film auf den atmosphärischen Punkt. Dass ein Panther ums Becken streicht, ist nur zu ahnen. Tourneur zeigt irritierende Schatten, das an der Decke sich spiegelnde, gespenstisch flirrende Wasser und einen von Krallen zerfetzten Bademantel. Es dauert lange, bis klar wird, dass sich Irena in eine Raubkatze verwandelt. Ihre inneren Ängste, die Dr. Judd erfolglos bekämpft, nehmen greifbare Gestalt an. Das Trauma ist stärker als die Psychologie, der Weg in die Tragödie vorgezeichnet. Paul Schrader ließ sich 1981 zu einem nicht weniger kraftvollen gleichnamigen Remake
(fd 23 605) inspirieren, das die bei Tourneur nur latent vorhandene Erotik stärker auslotete. – Ab 14 möglich.