Katzenmenschen (1942)

Horror | USA 1942 | TV & Video & DVD: 69 Minuten

Regie: Jacques Tourneur

Eine emigrierte junge Serbin erzählt ihrem Freund von der Legende, nach der sich die Mamelucken nach dem Sieg eines christlichen Königs in Raubkatzen verwandelt haben. Auch nach der Heirat verschwindet der Aberglaube der Frau nicht. Am Ende findet man sie tot neben einem Raubtierkäfig. Als Horrorgeschichte ist Tourneurs Film atmosphärisch dicht und voll makabrer Originalität. Die Analyse eines Angsttraumes mißlingt hingegen, weil sich Imaginäres und Realistisches auf zu vordergründige Weise vermischen. - Ab 14 möglich.
Zur Filmkritik

Filmdaten

Originaltitel
CAT PEOPLE
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1942
Produktionsfirma
RKO
Regie
Jacques Tourneur
Buch
DeWitt Bodeen
Kamera
Nicholas Musuraca
Musik
Roy Webb
Schnitt
Mark Robson
Darsteller
Simone Simon (Irena Dubrovna) · Kent Smith (Oliver Reed) · Tom Conway (Psychiater Louis Judd) · Jane Randolph (Alice Moore) · Jack Holt (Commodore)
Länge
TV & Video & DVD: 69 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14 möglich.
Genre
Horror
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Heimkino

Verleih DVD
Kinowelt (FF, Mono engl./dt.)
DVD kaufen

Diskussion
Oliver Reed heiratet die serbische Einwanderin Irena Dubrovna. Geprägt durch die Mythen ihrer Heimat, glaubt sie, zu den „Katzenmenschen“ zu gehören, deren leidenschaftliche Erregung sie in Raubtiere verwandelt. Oliver sucht Rat bei seiner Kollegin Alice, die ihn liebt. Als er sich von seiner Frau entfremdet, wittert Irena in ihr eine Rivalin und verfolgt sie. Gleichzeitig wird Irena von dem Psychiater Dr. Judd begehrt, dessen Zudringlichkeit ihn das Leben kostet. Selbst verletzt, huscht Irena davon, um vor dem Pantherkäfig im Tierpark zu sterben. „Die Dunkelheit ist schön, sie ist mir vertraut“, sagt Irena, kurz nachdem sie Oliver kennen gelernt hat. Jacques Tourneur malt diese Dunkelheit in kräftigen Tönen, und Roy Webbs bizarre Musik trägt die unheilschwangere Stimmung vollendet mit. Stark umrissene Schatten wirken mitunter wie Gitterstäbe des Raubtierkäfigs, zu dem es Irena immer wieder hinzieht. Beklemmend ist jene Szene im nächtlichen Schwimmbad, in das sich Alice rettet. Da bringt Tourneur den Film auf den atmosphärischen Punkt. Dass ein Panther ums Becken streicht, ist nur zu ahnen. Tourneur zeigt irritierende Schatten, das an der Decke sich spiegelnde, gespenstisch flirrende Wasser und einen von Krallen zerfetzten Bademantel. Es dauert lange, bis klar wird, dass sich Irena in eine Raubkatze verwandelt. Ihre inneren Ängste, die Dr. Judd erfolglos bekämpft, nehmen greifbare Gestalt an. Das Trauma ist stärker als die Psychologie, der Weg in die Tragödie vorgezeichnet. Paul Schrader ließ sich 1981 zu einem nicht weniger kraftvollen gleichnamigen Remake (fd 23 605) inspirieren, das die bei Tourneur nur latent vorhandene Erotik stärker auslotete. – Ab 14 möglich.
Kommentar verfassen

Kommentieren