Es ist eine komplexe Wechselwirkung zwischen Unnahbarkeit und gleichzeitiger medialer Verfügbarkeit, die dem Phänomen des Stars zugrunde liegt. Auch die Fotografie von Filmschauspielern bewegt sich in einem diffizilen Spannungsverhältnis zwischen Nähe und Distanz. Dieses Feld war das Arbeitsgebiet Edward Quinns, dem eine Ausstellung in Wolfsburg gewidmet ist. Durch das Studium von Büchern und Fotozeitschriften hatte sich der 1997 verstorbene Ire sein künstlerisches Handwerk angeeignet. Ende der 40er Jahre ließ er sich an der Côte d’Azur nieder und begann, jene Aufnahmen von bildenden Künstlern anzufertigen, für die er heute vor allem bekannt ist. Seinen Lebensunterhalt aber verdiente er während dieser Zeit als freier Fotograf, indem er Zeitungen und Magazine, unter anderem „Life“ und „Paris Match“, mit den Bildern der „Stars und Sternchen“ belieferte, die sich an der Riviera vergnügten und denen die Ausstellung ihren etwas einfältigen Titel verdankt.
Quinn empfing Filmschauspieler wie Politiker, Adlige und Mitglieder des Jet-Sets bereits auf Flughäfen und Bahnhöfen mit seiner Kamera. Er hat ihnen bei Spaziergängen und Gala Diners über die Schulter