Wer die moderne bürgerliche Welt wie ein Ethnologe betrachtet, der auf eine bisher unbekannte Gesellschaft mit ihren Bräuchen schaut, wird sie schnell als etwas sehr Seltsames wahrnehmen. Oft reicht es schon, die eigene Perspektive nur ein wenig zu verschieben, um in den alltäglichen Ritualen verborgene Komik zu entdecken. Der Comic-Autor Nathan W. Pyle erfindet mit ein bisschen Abstraktion sogar einen ganzen seltsamen Planeten. Seine überaus erfolgreiche Kreation „Strange Planet" ist Alltagssatire auf vier Panels. Darauf sieht man blaue, humanoide Aliens, die gewöhnliche menschliche Dinge tun, in einer Welt, die unserer sehr ähnlich ist und doch so verfremdet, dass die kleinen Absurditäten des täglichen Lebens klarer zu Tage treten, als es die Gewohnheit im realen Leben zulässt.
Luftballons sind auf dem „Strange Planet“ „elastische Atemfänger“, Schnittblumen „sterbende Pflanzen“, ihre Vase der „Todeszylinder“. Alkohol ist „mildes Gift“ und wenn jemand in Tränen ausbricht, fragt man sich, warum das Gesicht des Gegenübers eine Fehlfunktion hat. Die Welt ist seltsam, wenn man sie nicht als etwas Selbstverständliches wahrnimmt.