Mitte
der 1980er-Jahre: In einem normannischen Küstenort verliebt sich der 16-jährige
Alexis Robin (Félix Lefebvre)
in den etwas älteren David Gorman (Benjamin Voisin) und verbringt mit ihm einen intensiven Sommer.
Er taucht in das Leben des neuen Freundes ein, lernt seine etwas verrückte, aber sympathische Mutter (Valeria Bruni Tedeschi) kennen und beginnt im Souvenirladen der beiden zu arbeiten. Ging ihm am Anfang noch alles zu schnell, ist Alexis bald derart in David vernarrt, dass er gar nicht bemerkt, wie dieser ihm schon wieder entgleitet. Als David überraschend bei einem Unfall stirbt, steht der Jüngere vor der schmerzhaften Herausforderung, mit Schock und Trauer umzugehen.
François Ozon konstruiert sein auf zwei Zeitebenen erzähltes Coming-of-Age- und Liebesdrama klug und doppelbödig, was in der Stimmung mitunter an Luca Guadagninos „Call Me by Your Name“ denken lässt. Anhand der Liaison der beiden Jungen reflektiert er übers Wesen der Liebe als Projektion und Illusion und definiert den Menschen als schöpferischen Dichter der eigenen Lebensgeschichte. – Sehenswert ab 16.