1899 ist Paris nach dem anrüchigen Tod des Präsidenten Félix Faure in Aufruhr; widerstreitende weltanschauliche Gruppen sorgen für ein explosives Klima in der Gesellschaft der Belle Époque, durch die im Nachklang der Dreyfus-Affäre tiefe Risse gehen. In diesem aufgeheizten Klima wird der junge Kommissar Antoine Jouin (Jérémie Laheurte) auf einen skandalösen Mordfall angesetzt: Zerstückelte Frauenleichen werden in Koffern in der Seine entdeckt. Er beginnt zu ermitteln und kommt schließlich einer gefährlichen Verschwörung auf die Spur.
Als die französische Serie von Showrunner Fabien Nury 2021 auf Sky startete, wurden schnell Vergleiche zu "Babylon Berlin" laut, und das durchaus zurecht: Der Stoff und die Umsetzung bieten einige Parallelen. Die im Paris um die Jahrhundertwende verortete Mischung aus Krimiserie und historischem Zeitbild verquickt wie die deutsche Serie sehr geschickt reale Figuren und Ereignisse mit Fiktivem und entfaltet aufwendig ausgestattet ein düster-blutiges Panorama, in dem sich durch die Aufbruchsstimmung der Moderne hindurch bereits die Verwerfungen und Barbareien des 20. Jahrhunderts abzeichnen. Auch wenn die vielen Handlungsstränge und Figuren mitunter viel Konzentration erfordern, blieben die acht Folgen durchweg spannend. - Ab 16.
One zeigt in der Nacht vom 22. auf den 23.6. 5 der acht Folgen der ersten Staffel der Krimiserie; weitere Episoden laufen am 25.6. und 2.7. Außerdem ist die Serie in der ARD-Mediathek zu sehen.