Man soll einen Film ja nicht nach der werblichen Lyrik beurteilen, die ihm vorauseilt, aber im Falle dieses „exklusiven“ Porträts von Wim Wenders, das aus Anlass von dessen 75. Geburtstag am 14. August 2020 produziert wurde, sei ein Bruch mit dieser Regel gestattet. Dass es sich bei Wim Wenders um einen der Protagonisten des Neuen deutschen Films der 1970er-Jahre handelt, sei unbenommen. Unbenommen aber auch, dass die große Zeit des Neuen deutschen Films spätestens 1984 vorbei gewesen ist und eine Handvoll international anerkannter Filmemacher*innen wie Wenders, Reitz, Herzog, Schlöndorff, Syberberg, Trotta und eventuell noch Dörrie oder Petersen zurückließ. Insofern war der internationale Erfolg von „Paris, Texas“ eher ein verspäteter Nachklapp der experimentierfreudigen 1970er-Jahre, wozu dann auch die Auseinandersetzungen mit dem „Filmverlag der Autoren“ um den bundesdeutschen Kinostart des Films und die Zahl der verfügbaren Kopien passen würde.
Davon ist im Film „Wim Wenders, Desperado“ von