Die außergewöhnlichen Filme der argentinischen Regisseurin Lucrecia Martel bohren sich tief ins Gedächtnis. Man wird sie nicht mehr los; oft enthüllt sich ihr Kern erst Tage später. Am Donnerstag, 12. Juli, startet ihr jüngstes Werk „Zama“, eine Art Rückblick auf die Kolonialzeit als surreal-groteskes Fegefeuer. Im Berliner Kino Arsenal lässt sich ihr Werk derzeit im Rahmen einer Filmreihe entdecken.
Von Beginn an stimmt etwas nicht in den Filmen von Lucrecia Martel. Gute Filme starten meist dort, wo etwas nicht stimmt. Martels Kino fühlt sich wie ein ansteckendes Fieber im Augenblick der Ekstase an. Man kann sich nie ganz sicher sein, was man da gerade sieht. Das Fundament ihrer Filme ist die Unsicherheit der Wahrnehmung. Alles wankt. Seien es die Bilder, die man sich von Dingen zu machen glaubt, die moralischen Überzeugungen oder schlicht die Illusion einer Sicherheit. Das gilt gleichermaßen für Protagonisten wie Zuschauer.
Vier Spielfilme hat die argentinische Regisseurin bislang realisiert. Sie sagt von sich selbst, dass romantische Komödien ihr Feind seien. Drei ihrer Filme,