Mit „Ronja Räubertochter“, der Heldin des gleichnamigen, 1981 erschienenen Jugendbuchklassikers, lieferte Autorin Astrid Lindgren eine starke Identifikationsfigur für eine ganze Generation von Leser:innen.
Die Abenteuer der eigenwilligen Ronja, die als Tochter des Räuberhauptmanns Mattis in einer alten Burg mitten in einem wilden Wald aufwächst und schließlich gegen ihre Eltern zu rebellieren beginnt, als sie sich gegen den Willen des Vaters mit dem Sohn einer verfeindeten Bande anfreundet, liefern nun den Stoff für eine fantastische Serienverfilmung, die versucht, den Stoff fürs aktuelle junge Publikum neu zu beleben.
Regisseurin Lisa James Larsson legt ihn dezidiert weniger als Kinder-, sondern eher als Jugendfilm-Stoff an. Ronjas Weg ins Leben und in die Freiheit ist hier noch stärker von Momenten der Gefahr begleitet als im Buch oder in der Kinoverfilmung von Tage Danielsson aus dem Jahr 1984; die Umsetzung gefährlicher Kreaturen wie der Wilddruden und Graugnomen im Mattiswald oder auch ein neu hinzuerfundener Handlungsstrang, der um den Konflikt der Räuber mit Bewohnern eines Dorfs und von diesen angeheuerten Söldner:innen kreist, schlagen durchaus grimmige Töne an.
Auch wenn Look und Stimmung der Vorlagen einer Frischzellenkur unterzogen wurden, sind die universalen Themen von Astrid Lindgren aber gleich geblieben. Es geht um Freundschaft, die Loslösung aus elterlichen Ansprüchen, um Betrug und Verrat, soziale Ungleichheit und wie man Feindschaft überwindet. Themen, wie sie mit Blick auf die Gegenwartslage aktueller nicht sein könnten. – Ab 12.