Der 1942 geborene französische Filmemacher Raymond Depardon begann
seine Karriere in den 1960er-Jahren als Reporter. Den Hunger auf
Wirklichkeit, auf Bilder vom Leben in seinen unterschiedlichen
Erscheinungsformen, hat er sich bis heute bewahrt. Ein Werkporträt anlässlich
des Kinostarts seines neuen Films „12 Tage“ .
In der Ecke eines verqualmten Büros steht dieser
unscheinbare, beinahe schelmisch wirkende Mann mit seiner Kamera. Er macht das,
was er sein ganzes Leben tut: Er nimmt wahr. In diesen Sekunden in Paris in den
frühen 1980er-Jahren filmt er in den Räumlichkeiten der frisch gegründeten
Tageszeitung Le Matin de Paris. Der Film: „Numéros zéros“ (1981). Eigentlich registrieren seine
Kamera und das genauso bedeutende Tongerät eine gewöhnliche Situation in einem
solchen Büro. Es gibt eine angeheizte Diskussion zwischen drei Männern über
inha