Wenn man mit dem Bus von Belgrad nach Sarajevo fährt, ist die Reise am Rand jener Hügel zu Ende, die die Grenze zwischen der Serbischen Republik und dem Kanton Sarajevo bilden. Der Weg ins Tal, wo sich die bosnisch-herzegowinische Hauptstadt erstreckt, muss per Taxi zurückgelegt werden. Von den Bergen schossen vor zehn Jahren die serbischen Truppen ihre tödlichen Granaten in die Metropole, heute bildet die natürliche Barriere eine mentale Grenze, deren Überwindung noch Jahre in Anspruch nehmen wird. Im filmischen Bereich setzt der bosnisch-herzegowinische Regisseur Pjer Zalica ein Zeichen für die Annäherung. Mit seinem ersten Spielfilm „Kurzschluss“ („Gori Vatra“), an dessen Ende ein Handschlag zwischen einem serbischen und einem bosnischen Feuerwehrmann steht, gewann er auf dem Filmfestival in Sarajevo gleich sechs Preise. Das serbische Kino dagegen richtet seinen Blick momentan vorrangig aufs Land; Filme mit multi-ethnischer Thematik gehören – ebenso wie in Kroatien – zur Ausnahme; und in Slowenien wird man sich der neuen Rolle als Pförtner der Schengen-Staaten gewahr.
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