GODARDS VERSUCH, DEUTSCHE GESCHICHTE ZU VERSTEHEN
Jean-Luc Godard, der nach eigenem Bekunden den Boden der DDR nie betreten hat, fuhr im Winter 1990 nach Berlin, Weimar und Stralsund, um einen Film über Deutschland zu drehen. "Denn ich habe wieder an Deutschland gedacht, und ich habe mir gesagt: das ist wie die Rückkehr zu einer geliebten »ideologischen Braut'... Man kommt zurück ... und es ist niemand mehr da." Das Ergebnis dieser eigentümlichen "Brautschau" heißt "Allemagne Neuf Zero" und wurde hierzulande erstmals am 22. März im Fernsehen ausgestrahlt ("Deutschland Neu(n) Null", West 3). Ein 62minütiger Film über Deutschland, zum überwiegenden Teil gedreht in Deutschland/Ost, aber natürlich - wie immer bei Godard - auch ein Film über das Filmen, das Sehen selbst.
LEMMY GOES WEST!
Godards Dokumentation wird von sechs fiktionaien Sequenzen von jeweils fünf Minuten Länge gleichzeitig unterbrochen und zusammengehalten: im Mittelpunkt ein Undercover-Agent des FBI, der vor Jahrzehnten