An seinem 65. Geburtstag am 21. Oktober 1991 habe ich Eberhard Fechner zum letzten Mal gesehen. Mit seiner Frau Jannet gab er für alle Freunde ein großes Festessen in den Hamburger "Vier Jahreszeiten". Außergewöhnlich für ihn, der sonst keinen Aufwand trieb. Es war wohl ein gestalteter Abschied: Eberhard wußte nicht, wie lange er den Kampf gegen die schwere Herzkrankheit noch durchhalten würde.
Fechner war schon 40, als er seinen ersten Film machte. Danach hat er in wenig mehr als zwei Jahrzehnten, immer auch im Kampf mit der Krankheit, in einer unglaublichen Arbeitsanstrengung in 20, teils mehrteiligen, Filmen ein Panorama der deutschen Geschichte dieses Jahrhunderts entworfen. Aus den verschiedensten Perspektiven, aber mit einem großen zusammenfassenden Gedanken: Er galt dem Vorbild der "Comédie humaine" von Honoré de Balzac, der berühmtesten literarischen Geschichtserzählung aus dem vorigen Jahrhundert.
Frei von der Vermessenheit, sich mit Balzac vergleichen zu wollen, war das eine inhaltliche Entscheidung: zu versuchen, mit den Mitteln des technischen Zeitalters die Geschichte alltäglicher Menschen in