© arte/Hunnia Stúdió (Lili Monori, Jan Nowicki in „Neun Monate“)

Neun Monate

Präzises Porträt einer Arbeiterin, die sich dem traditionellen Rollenverständnis ihres Liebhabers widersetzt - bis 1.1. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
12. Dezember 2024
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Die junge Arbeiterin Juli (Lili Monori) schuftet in einem ungarischen Stahlwerk, bereitet sich nebenher auf eine Prüfung im Fernstudium vor, geht eine Affäre mit dem Werkmeister Janos (Jan Nowicki) ein und wird schwanger. Doch sein traditionelles Rollenverständnis und seine Weigerung, offiziell zu ihr stehen, schaden der Beziehung.

Mit dokumentarischer Genauigkeit zeichnet Márta Mészáros ein Porträt, das durch seine eindringliche Einfachheit und präzise Interpretation besticht. Geprägt von ihrer langjährigen Arbeit als Dokumentaristin beobachtet sie genau, zeigt wie beiläufig eingefangene Details: die unmenschliche Arbeitssituation im Stahlwerk, das triste Großraumlokal als einzige Kommunikationsstätte für die Bevölkerung, die Audi-Reklame als unerreichbarer Pin-up-Traum über Janos' Bett. Auch die in fahlen Farben eingefangenen Bilder verstärken den dokumentarischen Stil, während die Schauspieler durch ihr schnörkelloses Spiel bestechen. - Ab 16.

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