Der Ethnologie-Student Alexander Hoffmann (Leonard Scheicher) macht Ende des 19. Jahrhunderts die Bekanntschaft der Dolmetscherin Kezia Kambazembi (Girley Charlene Jazama), die im Zuge der „Deutschen Kolonial-Ausstellung“ eine Gruppe von Herero und Nama aus „Deutsch-Südwestafrika“ begleitet, die zur Teilnahme an der „Völkerschau“ gezwungen wurden. Eine Begegnung, die Hoffmann veranlasst, seine Haltung zur evolutionistischen Rassentheorie zu revidieren.
Kurz nach der Rückreise der Herero und Nama beginnt in der Kolonie ein Aufstand gegen die Deutschen. Nach dem blutigen Ende der Kämpfe reist Hofmann als Ethnologe durch das Land und sammelt für das Berliner Völkerkundemuseum Artefakte und Kunstgegenstände. Dabei sucht er auch nach Beweisen für seine These – und nach Kezia.
Vor Ort erlebt er mit, wie die deutschen Soldaten die Aufständischen grausam niedermetzeln. Doch auch der Ethnologe überschreitet zunehmend moralische Grenzen, als er einwilligt, Schädel und Skelette von toten Herero nach Berlin zu schicken.
Statt auf opulente Massenszenen setzt Regisseur Lars Kraume bei dem historischen Drama auf eine überschaubare Gruppe von Personen und verfolgt das Schicksal des Protagonisten, dessen Idealismus nicht nur keine Gräuel verhindert kann, sondern in mehreren Zeitsprüngen bis ins Jahr 1920 sogar vollständig korrumpiert wird. - Ab 14.
Hinweis
Die Geschichte des deutschen Kolonialismus und der Völkermord an den Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika gehören zu den Leerstellen im Kino. Im Interview legt Regisseur Lars Kraume seine Überlegungen zur Rekonstruktion einer fast ausgelöschten Kultur dar, über Antihelden und dem Umgang mit deutscher Geschichte.