Am 14. Oktober 2024 feiert Udo Kier seinen 80. Geburtstag. „I am a lucky man“, sagt er in dem Porträt von Jobst Knigge, und das nicht nur, weil er als Darsteller gerade einen wahren Höhenrausch erlebt. Jüngst spielte er in der Serie „Hunters“ (2023) an der Seite von Al Pacino und wurde für seine Hauptrolle in „Swan Song“ (2021) mit vielen Preisen ausgezeichnet. Er war Dämon, Mörder und Liebhaber und hat sechs Mal Adolf Hitler verkörpert, er agierte in Kunstfilmen, Indie-Klassikern und Blockbustern. Und ist demnächst auch in dem japanischen Videospiel „OD“ zu erleben.
Udo Kier wuchs ohne Vater in den Ruinen des ausgebombten Kölns auf und träumte davon, die Enge der damaligen Zeit hinter sich zu lassen. Er wurde in London entdeckt, drehte in Rom mit Andy Warhol, lebte und arbeitete in Paris, gehörte zur Clique um Rainer Werner Fassbinder und war Teil der Kölner Kunstszene. Gus Van Sant verhalf ihm in Hollywood zu einer Karriere als ungekrönter König der Nebendarsteller. Er spielte an der Seite von Madonna, Pamela Anderson, Nicole Kidman, Joaquin Phoenix und Matt Damon - und wurde zur Muse von Lars von Trier.
Seit mehr als 30 Jahren lebt Udo Kier in Kalifornien. Für die Doku ließ er das Kamerateam in sein Haus in Palm Springs, wo er seine beeindruckende Kunstsammlung, seinen Palmengarten und die Riesenschildkröte Hans Solo zeigt und aus seinem Leben erzählt. Auch enge Freunde, Regisseure und Schauspieler sprechen über ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit Udo Kier. – Ab 14.
In der arte-Mediathek gibt es überdies "Ein Gespräch mit... Udo Kier", das eine Masterclass beim Filmfestival Locarno im Jahr 2022 wiedergibt. Kier spricht darin über seine Filmkarriere, seinen familiären Hintergrund und prägende Begegnungen, unter anderem mit den Regisseuren Paul Morrissey, Lars von Trier oder Rainer Werner Fassbinder. Er erklärt auch, warum man gut sein muss, wenn man das Böse und insbesondere Hitler verkörpert. Außerdem kommt er auf Dracula, Frankenstein, Madonna und natürlich auch auf Deutschland zu sprechen.