Die Menge jubelt ihrem Helden zu – selbst wenn Homelander (Antony Starr) einem Mann öffentlich den Kopf wegschießt. Mit diesem zynischen Akkord endete Staffel 3 der Anti-Superheldenserie „The Boys“. Und man ahnt, dass auch der Gerichtsprozess, der in Staffel 4 nun wegen dieser Selbstjustiz-Hinrichtung gegen den größenwahnsinnigen Anführer der „Seven“ angestrengt wird, die Dinge nicht mehr ins Lot rücken wird. Homelanders Anhängern scheint es schlicht egal zu sein, dass ihr Idol sich nonchalant über Recht und Gesetz hinwegsetzt; die Hirne sind imprägniert von Verschwörungstheorien, die jede Kritik an Homelander, jeden rechtsstaatlichen Einwand gegen sein Tun, als links-woke-jüdische Deep-State-Intrige abtun.
Ein Menetekel in grellen Alarm-Farben
Die Serienverfilmung des gleichnamigen Comics von Garth Ennis und Darick Robertson, die 2019 in der Ära Trump gestartet war, ist in ihrer vierten Staffel in dem Jahr, in dem in den USA wieder eine Präsidentschaftswahl stattfindet und Donald Trump erneut an die Macht kommen könnte, bei aller Lust an der makabren Überzeichnung mehr denn je erschreckend nah dran an der Realität. Ähnlich wie zuletzt Alex Garlands „