Unter
den 50 Spielfilmen, die Claude Lelouch in seiner Karriere
inszeniert hat, befanden sich immer wieder erzählerisch hochambitionierte Projekte,
die Geschichten über viele Jahrzehnte vor historischen Hintergründen
aufspannten. Dieser Ansatz erwies sich als mal mehr („Ein Leben lang“), mal weniger gelungen („Die schönste Geschichte der Welt“),
zu Lelouchs erfolgreichsten Versuchen in dieser Richtung gehört jedoch seine
Variation von Victor Hugos Romanklassiker „Les Misérables“ aus den
1990er-Jahren.
Lelouch
bedient sich durchaus respektvoll an Motiven und dem Geist der Vorlage, setzt
diese aber zugleich betont respektlos in neue Zusammenhänge: Zu Beginn des 20.
Jahrhunderts wird der alte Henri Fortin (