Neben spannenden Genrebeiträgen wie
Nikolaj Arcels „Bastarden“ und David Finchers „The Killer“ glänzen bei der 80.
Mostra unter anderem Bradley Coopers „Maestro“, Timm Krögers „Die Theorie von
allem“ und Bertrand Bonellos „La bête“. Eine Zwischenbilanz zur Halbzeit des Festivals
in Venedig.
Am Lido sorgte der italienische Schauspieler Pierfrancesco Favino mit Ausfällen gegen Michael Manns Drama „Ferrari“
und die Besetzung von Enzo Ferrari durch den US-Schauspieler Adam Driver für unnötige Wellen. Ein identitäres Aufplustern (italienische Rollen den
Italienern!), das ebenso kurzatmig ist wie die „Jewfacing“-Diskussion, die nach
der Veröffentlichung des Trailers zum Leonard-Bernstein-Biopic „Maestro“
rund um die Nasenprothese von Regisseur und Hauptdarsteller Bradley Cooper aufgeflackert war; manche überbesorgte Zeitgenossen hatten antisemitische
Impulse gewittert. Die fulminante Premiere von „Maestro“ dürfte die
Bedenkenträger nun aber beruhigt und Nebensächlichkeiten wie Nasenformen in den
Hintergrund gerückt haben. Denn „Maestro“ ist ein ebenso respektvolles wie
mitreißendes Sich-Einlassen auf die Künstler-Persönlichkeit und den Menschen
Bernstein.