Mit
dem gerade in den deutschen Kinos anlaufenden Vierstunden-Film „Trenque
Lauquen“ erweist sich Argentinien als eine der aktuell originellsten
Filmnationen, ein Ruf, den sich das Land mit überbordenden Filmen voller
Zitate, ausufernden Erzählungen und fließenden Genregrenzen immer wieder neu
verdient. „Trenque Lauquen“, der 14-stündige Vorgänger „La Flor“, aber auch die
Arbeiten von Lucrecia Martel und Lisandro Alonso sind nicht aus dem
Nichts entstanden, sondern bauen auf gesellschaftlichen Entwicklungen seit den
1980er-Jahren und einer uneingeschränkten Liebe zu Sprache und Fantasie auf.
Eine Würdigung des argentinischen Kinos.
Sollte
es stimmen, dass man aus den Filmen eines Landes auf dessen Bewohner schließen
kann, ließen sich folgende drei Charaktereigenschaften der zeitgenössischen
argentinischen Seele zuschreiben. Z