Die 1946 geborene Künstlerin und Filmemacherin Dore O.,
die mit vollem Namen Dorothea Alwine Oberloskamp hieß, war in den späten 1960er-Jahren
zusammen mit ihrem Mann Werner Nekes eine der wichtigsten Akteurinnen des
deutschen Experimentalfilms und Mitbegründerin der „Hamburger Filmemacher
Cooperative“. Im Rahmen der Berlinale 2022 ehrte sie der Verband der deutschen
Filmkritik soeben mit dem Ehrenpreis für ihr Lebenswerk. Am 7. März ist Dore O.
im Alter von 75 Jahren verstorben.
Schon 1976 stellte der Kommunikationsforscher Paul
Watzlawick in einem Buchtitel die Frage „Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“.
Ab 1967 gab Dore O. (eigentlich Dore Alwine Oberloskamp) ihre
Antwort auf diese Frage - mit ihren Filmen und großformatigen Tafelbildern, die
einen fotografischen Ursprung hatten.
Wirklichkeitsnähe meint die Übereinstimmung eines
(Film-)Bildes mit Merkmalen einer beschreibbaren Welt. Polaroids, die von Dore
O. mechanisch und chemisch bearbeitet und dann extrem vergrößert wurd