Spätestens seit seinen Science-Fiction-Erfolgen „Arrival“ und „Blade
Runner 2049“ ist der Kanadier Denis Villeneuve zu einer eigenen Marke im aktuellen
Blockbusterkino geworden; ähnlich wie Ridley Scott oder Christopher Nolan ist
er ein „auteur“ im Mainstream. Sein Epos „Dune“ ließ Anfang des Monats beim Filmfestival
Venedig den Lido beben und ist nun gerade in den Kinos gestartet. Anlass für
ein Werkporträt.
Herbst 2013. Im Kino läuft „Prisoners‟ an, ein
Thriller über eine Kindesentführung, einen verzweifelten Vater und einen
schrecklich übermüdeten Detective. Eine Geschichte, die Spannung verspricht,
die sicher unbequem wird (vor allem, wenn man Kinder hat), aber auch nichts,
was irgendwie revolutionär oder neu klingt. Hollywood-Thriller-Standardstoff
eben, wenngleich hochkarätig besetzt mit Jake Gyllenhaal, Hugh Jackman und Paul Dano. 150 Minuten dauert dieser
hochgradig effektiv inszenierte Trip. Und über 150 Minuten gelingt es dem
Regisseur, eine immense Spannung aufzubauen, zu fesseln, das Publikum in den
Bann zu ziehen von