Die Kurzfilmtage Oberhausen, deren
aktuelle 67. Ausgabe vom 1. bis 10. Mai schon zum zweiten Mal digital
stattfindet, waren schon immer ein Ort für Experimente. Die Maxime ihres
Gründers Hilmar Hoffmann, „Kultur für alle“, erfährt durch Corona und Internet
gerade eine neue Dringlichkeit, denn das Online-Festival will weit mehr als
eine Streaming-Plattform für kurze Filme sein. Auch im digitalen „Festival
Space“ will man ein Ort des gemeinsamen Redens und Nachdenkens sein, an dem
Kunst und Publikum, Branche und Gesellschaft zusammenkommen.
Es war
1997, als die Kurzfilmtage Oberhausen eine Konferenz unter dem Motto „Die Zukunft
der Filmfestivals – neue Bedingungen in der Informationsgesellschaft“
veranstalteten. Mitarbeitende unterschiedlicher europäischer Filmfestivals wollten
sich dabei über die Herausforderungen der Digitalisierung austauschen,
gemeinsam Ideen sammeln oder Vorträgen lauschen, etwa dem des Dokumentarfilmers
Peter Krieg
mit dem verheißungsvollen Titel „Ein
Kino der Zukunft“. Nach Kriegs Präsentation wurde über das Verhältnis zwischen neuer und alter
Aufnahmetechnik diskutiert, über die Gefahren der Entwertung von