In
seinem Film „Exil“ porträtiert Regisseur Visar Morina einen Mann mit
Migrationshintergrund, der sich trotz seiner Integration ins deutsche Familien-
und Arbeitsleben inmitten wachsender fremdenfeindlicher Ressentiments wiederfindet.
Im Interview spricht Morina darüber, wie viel persönliche Erfahrung in der
Story steckt, und erläutert seine am Theater geschulten Arbeitsprozesse.
„Du weiß doch gar
nicht, was es heißt, ein Fremder zu sein, in diesem ach so kultivierten und
zutiefst verlogenem Land!“, lautet eine zentrale Zeile in Ihrem zweiten
Langfilm „Exil“, zu dem Sie auch das Drehbuch geschrieben haben. Wie viele
autobiografische Elemente sind in diesen Filmstoff eingeflossen? Sie wurden
1980 ebenfalls im Kosovo geboren und kamen erst mit 15 Jahren nach Deutschland,
ohne die deutsche Sprache zu sprechen. Inwieweit sind Sie selbst auf
Ressentiments zwischen Deutschland und dem Kosovo gestoßen?
Visar
Morina:
Natürlich sind diese autobiografischen Bezüge keinesfalls von der Hand zu
weisen. Das steckt nun mal in mir drinnen. Gleichzeitig kann ich als
Filmemacher genau daraus schöpfen, was mir schon bei meinem Erstling „