© StudioCanal (Laura Elena Harring in „Mulholland Drive“)

Mulholland Drive (arte)

Hypnotisch-albtraumhaftes Traum- und Vexierspiel von David Lynch - am 22.1., 20.15-22.35 Uhr, auf arte

Veröffentlicht am
17. Januar 2025
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Ein Unfall auf einer kurvenreichen Landstraße, bei dem eine Frau (Laura Elena Harring) ihr Gedächtnis verliert, dient als Aufhänger für eine Vielzahl scheinbar unabhängiger Begegnungen im Umfeld der Filmmetropole Hollywood: Eine angehende Schauspielerin (Naomi Watts) nimmt die Gedächtnislose bei sich auf, im Irrglauben, diese sei eine Bekannte ihrer Tante, ein Regisseur (Justin Theroux) muss erkennen, dass er nicht die Macht über die Besetzung der Hauptrolle seines nächsten Films hat, ein Killer (Mark Pellegrino) sucht Mitwisser des Unfalls, unheimliche Träume quälen diverse weitere Figuren.

Das hypnotisch-albtraumhafte Traum- und Vexierspiel von David Lynch verweigert sich der linearen Nacherzählung, weil Personen ihre Identität wechseln und viele Handlungsstränge so ineinander verschlungen sind, dass sie wie ein Endlosband funktionieren. Handwerklich perfekt, ideenreich und inszenatorisch bestechend, zerpflückt der Film lustvoll die Medienmythen der Gegenwart und lässt sie in Gestalt eines Horrorthrillers im kalten Entsetzen kumulieren. Der Film, mit dem Lynch 2001 virtuos die Themen seines Oeuvres variierte und den er selbst als „eine Liebesgeschichte in der Stadt der Träume“, wurde von etlichen Fachpublikationen zum besten Werk des Jahrzehnts beziehungsweise des 3. Jahrtausends gewählt. – Sehenswert.

arte zeigt den Thriller als Teil seines "Winter of Mysteries"-Themenschwerpunkts (15.1.-28.1.). Mehr Infos zum Programm des Schwerpunkts finden Sie hier.

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